« 3.19   || Staffel 3 ||   3.21 »


EPISODE 3.20

DER MANN HINTER DEM VORHANG (THE MAN BEHIND THE CURTAIN)

REGISSEUR:
Bobby Roth

DREHBUCH:
Elizabeth Sarnoff & Drew Goddard
US-PREMIERE:  09.05.2007
Quote:  11,89 Millionen

P7-PREMIERE:  04.02.2008
Quote ab 3:  1,25 Mio. (3,8 %)
Quote 14-49:  1,02 Mio. (7,6 %)

INHALT:


FLASHBACK:

In den Wäldern sind laute, schmerzhafte Schreie zu hören. Sie stammen von einer blonden Frau, die am Boden liegt und gerade ein Kind zur Welt bringt. Ihr Mann spricht ihr immer wieder gut zu, während sie unter all den Schmerzen zusammenzubrechen droht. Schließlich erblickt das Baby jedoch das Licht der Welt und auf den Gesichtern der Eltern ist nur noch Freude zu sehen. Dies dauert jedoch nur einen Moment an, denn die Frau meint, dass sie immer noch Schmerzen habe. „Roger, es tut so weh“. Dieser bittet sie, das Baby festzuhalten und trägt sie dann schnell bis zur nächstgelegenen Straße, da keiner wisse, dass sie hier draußen seien. Dort rast ein LKW an ihnen vorbei und wir sehen ein Straßenschild, auf dem „Portland“ steht. Der nächste Wagen hält, und der Fahrer ist augenblicklich dazu bereit, sie zum nächsten Krankenhaus zu bringen. Doch während sie noch versuchen, die Frau mit Decken warm zu halten, scheint diese sich bereits mit ihrem Ende abgefunden zu haben. Schwach spricht sie ein letztes Mal zu Roger: „Nenn ihn Benjamin“.


Während Ben in seinem Zelt eine Puppe betrachtet, taucht Richard auf und erfährt, dass dies ein Geburtstagsgeschenk gewesen sei. „Meiner ist zufällig genau heute“, erinnert Ben. Richard denkt allerdings nur an das Tonband, das er zurück in die medizinische Station bringen möchte. „Das habe ich gestern schon bespielt. Ich dachte du hättest es schon abgeholt“, meint Ben verwirrt und stürmt nach draußen zu Tom, der allerdings auch nichts über die Kassette weiß. In diesem Moment taucht John Locke im neuen Camp der Anderen auf und schleppt die Leiche seines Vaters bis zu Ben. „Du sagtest, du würdest mir alles über die Insel erzählen“. Er wirft ihm den Toten vor die Füße. „Warum beginnst du nicht ganz am Anfang?“.

In seinem Zelt erklärt Ben, dass er nicht einfach so alles erklären könne. Auch er würde, wie alle Anderen, jemandem gehorchen: Jacob. „Dann bring mich zu Jacob“, meint Locke, doch Ben kann nicht darauf eingehen. Als sich John einfach jemanden anderen suchen möchte, macht Ben die Machtverhältnisse klar: Er sei einer der wenigen, die auf dieser Insel geboren wurden, und habe selbst viele Leute hierher geholt. Und nur er spreche mit Jacob und nehme seine Befehle entgegen. „Weißt du, was ich glaube, Ben? Es gibt gar keinen Jacob“, unterstellt ihm John. „Du bist der Mann hinter dem Vorhang. Der Zauberer von Oz. Und ein Lügner“. Er weist Ben darauf hin, dass dessen Hand wie Espenlaub zittert.


FLASHBACK:

Der junge Benjamin mit Brille und dessen Vater erreichen die Insel mit einem U-Boot. Das Dharma-Personal bereitet ihnen einen herzlichen Empfang und erwartet sie mit Blumenketten. „Namaste“, begrüßen sich alle freundlich. Dann nimmt sich Horace ihnen an und Roger erklärt Ben, dass dieser ihnen am Tag seiner Geburt geholfen und ihm nun diesen Job beschert habe. Ben spricht kein einziges Wort, doch Horace verspricht ihm, dass es ihm hier gefallen werde.

In einer größeren Halle werden die neuen Mitarbeiter auf ihre Arbeit vorbereitet und sehen ein Orientierungsvideo auf einem Fernseher. Dr. Marvin Candle erklärt darin, dass man sich nicht außerhalb der Kaserne aufhalten solle, und dass es einen elektrischen Zaun gebe, der sie vor den „Ausgestoßenen“ beschütze. Während Roger sich seine Arbeitskleidung holt, sieht Ben noch, wie Candle erklärt, dass es auf dieser Insel einzigartige Dinge und Umstände gebe, die zum Wohle der Menschheit genau analysiert werden müssen, damit die Welt ein besserer Ort werden kann. Der Junge beobachtet noch, wie die Mitarbeiter Injektionen bekommen, und lernt dann ein junges Mädchen kennen, das sich als Annie vorstellt. Obwohl er immer noch nicht spricht, schenkt sie ihm einen Apollo-Schokoriegel. Im Hintergrund wird Roger laut: „Work Man?!“. Er ist ziemlich entrüstet, da er nicht den weiten Weg auf die Insel gekommen sei, um als schlichter Arbeiter zu fungieren. Wütend nimmt er seine neuen Sachen und verlässt die Halle zusammen mit Ben.


Sawyer beobachtet das Strandcamp aus einem Gebüsch und verlässt dieses erst, als Sayid an ihm vorbeikommt. Er erklärt ihm, dass er John getroffen habe, aber dieser sich nun wieder den Anderen angeschlossen habe. Das alles sei momentan jedoch nebensächlich. Er zeigt ihm das Tonband.

Mikhail sprintet unterdessen durch den Dschungel und gelangt schließlich im Camp der Anderen an. „Wo ist Ben?!“, brüllt er, und steht gleich darauf vor ihm. Sogar Ben ist etwas überrascht und hat ihn für tot gehalten. „Leider war die Ladung der Säulen nicht auf ‚tödlich’ eingestellt“, erklärt Mikhail. Dann verrät er, dass das Strandcamp eine neue Mitbewohnerin habe, und Ben klingt ziemlich entsetzt, als er vom Fallschirmabsturz und dem Satellitentelefon hört. Darum würden sie sich dann übermorgen kümmern, wo sie dem Camp ohnehin einen Besuch abstatten. „Übermorgen ist zu spät. Wir müssen jetzt gehen!“, meint Mikhail und muss sich zu seinem Missfallen ausgerechnet von Locke anhören, dass daraus nichts wird. „Ben und ich gehen zu Jacob“, verrät er vor versammelter Mannschaft, und Ben starrt ihn fassungslos an. Genauso ungläubige Blicke erntet Ben nun von seinen Leuten, weshalb er Locke sagt, dass er den Ausflug verschieben müsse. „Seit wann rechtfertigst du dich ihm gegenüber?“, will Mikhail wissen und wird Sekunden später von John zu Boden geschlagen. Während er weiter auf ihn einschlägt und –tritt bittet Ben Tom und Richard, Mikhail zu helfen. Diese sitzen jedoch nur da und zeigen kein Interesse. Als Mikhail bewusstlos ist, fragt Locke Ben: „Wann gehen wir los?“.

An einem Fluss sammeln Locke und Ben wenig später Wasser für ihren Trip und bekommen dort Besuch von Alex. „Ich habe gehört, dass du Jacob besuchst“, meint sie zu John. „Du wirst das hier brauchen“. Sie überreicht ihm eine Pistole. Während sie schon wieder geht dreht sie sich noch zu Ben um und meint mit sarkastischem Unterton: „Alles Gute zum Geburtstag, Dad“.


FLASHBACK:

In einem Klassenzimmer erklärt eine Lehrerin den aufmerksamen Dharma-Schülern wie ein Vulkanausbruch entsteht. Annie fragt, ob das auch auf der Insel so geschehen sei. „Genau. Aber das war vor langer, langer Zeit“. Plötzlich ist ein Alarmton zu hören und die Lehrerin bittet ihre Kinder, ihre Position einzunehmen. Während sich also alle auf den Boden kauern, Annie die Tür verriegelt und die Lehrerin sich mit einem Gewehr ausrüstet, bleibt Ben nur sitzen und starrt panisch vor sich hin. Schließlich nimmt Annie ihn an der Hand und bringt ihn zu den anderen Kindern. „Keine Sorgen, das ist nur der Feind. Wir überstehen das“, meint sie. Ben beobachtet durch ein Gitterfenster, wie die Leute draußen aufgebracht durch die Gegend laufen, während laute Schreie und Schüsse zu hören sind.

Nachts bekommt Ben ein Gespräch zwischen seinem Vater und Horace mit und erfährt so von einer großen Explosion und einer heftigen Auseinandersetzung. „Es gab einen Zwischenfall mit den Einheimischen. Wir sind uns nicht ganz sicher, was wir von ihnen halten sollen“, erklärt Horace. Roger ist alles andere als zufrieden mit diesem Job und erwähnt dabei, dass ihm die hochwertige Ausbildung, die sein Sohn erfährt, völlig egal ist. Er wolle weitere 30.000 Dollar. Ben vernimmt plötzlich ein Klopfen am Fenster, sieht jedoch niemanden. Als er die Tür schließt und sich umdreht erblickt er allerdings plötzlich eine blonde Gestalt im Fenster. Erschrocken stolpert er und macht damit Lärm, weshalb sein Vater ins Zimmer kommt, der ihn verärgert zurück ins Bett schickt. Die Gestalt im Fenster ist weg, und Ben geht zum Regal und betrachtet ein Foto, das seinen Vater und die blonde Person zeigt: Seine Mutter.


Kate sieht, dass Sayid und Sawyer an Juliets Zelt stehen und erklärt, dass sie mit Jack verschwunden sei, nachdem sie ihm von Naomi erzählt hat. Sie ist der Ansicht, dass auch alle anderen von der Neuen erfahren sollen, doch Sayid geht bereits und schreit Sawyer nur noch zu: „Spiel ihr das Tonband vor!“.

John und Ben sind wieder im Camp um letzten Proviant einzupacken und Ben betont abermals, dass Jacob sehr wohl real sei. Aber die Tatsache, dass Ben John mitbringe, würde ihn bestimmt sehr verärgern. „Und deshalb hat meine Hand gezittert“, erklärt Ben. „Dieser Mann wird dir viel abverlangen“, prophezeit er. „Ich schätze es gibt für alles ein erstes Mal“, meint Locke gelassen und macht sich mit Ben auf den Weg.


FLASHBACK:

An seinem Geburtstag öffnet Ben ein großes Päckchen, während er zusammen mit Annie auf der Schaukel sitzt. Er holt zwei Puppen heraus; eine männlich, eine weiblich. „Das sind wir“, erklärt Annie, „Jetzt müssen wir nie voneinander getrennt sein“. Sie nimmt die männliche Puppe an sich. „Alles Gute zum Geburtstag, Ben“. „Danke“, sagt dieser.

Als er nachts nach Hause kommt findet er seinen Vater mit einem Bier in der Hand auf dem Sofa liegend vor. Er nimmt ihm die Dose aus der Hand und will ihm die Schuhe ausziehen, als dieser plötzlich wach wird. Er sieht das Päckchen auf dem Tisch und erinnert sich: „Dein Geburtstag… Tut mir leid, dass ich ihn vergessen hab“. Nach einem Schluck Bier redet er weiter: „Irgendwie schwer, den Tag zu feiern, an dem du deine Mutter getötet hast“. Er erzählt ihm, dass sie erst im siebten Monat war, als Ben viel zu früh zur Welt kam. „Jetzt ist sie weg, und ich stecke mit dir auf dieser Insel fest“. Er legt sich wieder auf die Couch und schläft schon fast ein: „Happy Birthday, Ben“. Dieser stürmt unter Tränen durch die Tür.

Draußen läuft er traurig und wütend durch den Wald, bis er auf eine große Grasfläche gelangt. In der Dunkelheit der Nacht vernimmt er Flüsterstimmen und blickt sie verwirrt um. Plötzlich erblickt er seine Mutter in einem blauen Kleid vor ihm- wenige Meter hinter dem unsichtbaren Zaun. Ben läuft schon los, doch zum Glück bleibt er nach dem Zuruf seiner Mutter sofort stehen. „Es ist noch nicht an der Zeit, Benjamin“, erklärt sie und verschwindet im Wald. Ben weint Tränen und schreit seiner Mutter nach, sieht dann aber ein, dass er umdrehen muss. Er stolpert zurück in den Wald.


Auf dem Weg zu Jacob bemerkt Ben eine eigenartige Substanz am Boden, die äußerlich wie Sand aussieht. John wirkt sehr interessiert daran und riecht sie an, bevor er Ben weiter folgt.

Nachts ist im Camp endlich einmal ein großes Gespräch angesagt, in dem Sayid allen die Nachricht erzählt, dass die Welt sie alle für tot hält. „Wir haben Naomi geheim gehalten, um uns zu schützen“, erklärt Sayid. Man könne Jack nicht mehr einfach so trauen. Er sei bei den Anderen gewesen und habe Juliet mit ins Camp gebracht. Als Sun einwirft, dass sie Jack und auch Juliet vertraue, fragt Sawyer sie: „Weil du mit ihr die medizinische Station besucht hast, Mrs. Kwon?“. Kurz herrscht Stille, dann Sun: „Wie…?“. Sawyer drückt auf Play. „Kwon ist schwanger. Der Embryo ist gesund und wurde auf der Insel mit ihrem Ehemann gezeugt. Bevor sie hierher kamen war er unfruchtbar. Ich arbeite an den Proben der anderen Frauen, bald sollte ich Austens haben. Ich melde mich wieder, sobald ich mehr weiß“. Am Ende von Juliets Worten steht diese bereits persönlich mit Jack vor dem Camp. „Wo hast du das her?“, will Jack wissen, doch Sawyer will ihm keine Antwort geben. „Dreh die Kassette um“, fordert Juliet. „Wenn ihr mich am Scheiterhaufen verbrennen wollt, nur zu. Aber zuerst dreht die Kassette um“. Sawyer gehorcht widerwillig. Nun hören wir Ben: „Ich entsende übermorgen drei Teams, um Kwon zu entführen. Wir werden keine Zeit haben, Austens Probe zu analysieren. Wenn du also feststellst, dass sie oder irgendeine andere schwanger ist, markiere ihre Zelte, und wir nehmen sie ebenfalls mit. Viel Glück“. Wieder herrscht Schweigen im Camp, dann erzählt Juliet, dass sie Jack in der Nacht, in der sie von Suns Schwangerschaft erfahren hat, eingeweiht habe. „Warum hast du uns nichts davon erzählt?“, möchte Sayid von Jack wissen. „Weil ich noch nicht entschieden hatte, was wir dagegen tun können“, erklärt er. „Noch nicht?“, fragt Sayid nach, und Jack nickt.


FLASHBACK:

Mit vollem Gepäck begibt sich der kleine Ben tagsüber wieder zum großen Zaun und öffnet dort mit dem richtigen Code den Hauptschalter. Er dreht die Spannung soweit herunter, bis die Entladung der Säulen deutlich zu hören ist. Dann holt er einen weißen Hasen aus seiner Umhängetasche und schiebt ihn über die Linie. Nichts passiert, also geht auch Ben durch den Zaun und packt den Hasen auf der anderen Seite wieder ein. Er läuft weiter ohne den Zaun wieder zu aktivieren.

Im Dschungel sieht er sich überall um und schreit nach seiner Mutter. Er rennt willkürlich in irgendeine Richtung und dreht sich im Kreis, bis er plötzlich eine Gestalt vor sich sieht. Es ist Richard mit langen, dunklen Haaren, der ihm erklärt, dass er ihm nichts Böses will, und ihn fragt, was er hier draußen mache. „Ich bin von Zuhause weggelaufen und suche meine Mutter“, erklärt Ben und gesteht kurz darauf, dass seine Mutter eigentlich tot ist. „Ist sie auf der Insel gestorben?“, will der Mann wissen und Ben verneint. Dann erzählt er, dass er sie gesehen habe und sie habe gemeint, dass es noch nicht an der Zeit wäre. Richard schlägt Ben vor, wieder nach Hause zu gehen, doch dieser wird wütend und ernst: „Ich will nicht dorthin zurück. Ich hasse es dort!“. Er schweigt kurz. „Nimm mich mit dir“, bittet er ihn, und tatsächlich geht Richard darauf ein: „Aber du wirst sehr, sehr viel Geduld brauchen“.


„Wir sind hier“. Ben und Locke stehen vor einem sehr alten, dunklen und verwucherten Haus. Die Taschenlampen sollten sie laut Ben lieber abdrehen, da Jacob von Technik ungefähr genauso viel halte wie John. Dieser versteht, und so nähern sich beide der Tür, wo Ben eine alte Öllampe anzündet. „Wenn ich diese Tür öffne, dann gibt es kein Zurück mehr“, warnt Ben. Dann kündigt er sich an: „Jacob, ich bin mit John Locke hier. Wir kommen jetzt rein“. Sie betreten einen kleinen Raum, der dem Äußeren des Hauses ähnelt: Fast alles ist aus uraltem Holz und verwuchert. Nur ein Gemälde und ein paar Gläser mit gelber und roter Flüssigkeit stechen auf den Regalen ins Auge. Ben stellt sich zu Johns Verwunderung neben einen leeren Stuhl. „Jacob, das ist John“, stellt er beide vor. „Wirst du ihn nicht begrüßen, John?“, fragt er irritiert. „Kannst du ihn nicht sehen?“. John ist fassungslos: „Wen?!“. „Jacob, er sitzt hier neben mir“. Während er mit John spricht wendet er sich immer wieder in Richtung Stuhl und diskutiert mit „Jacob“. Er könne ihm alle Fragen der Insel beantworten, behauptet Ben, doch John hält ihn inzwischen für verrückt. „Du weißt überhaupt nichts über die Insel, du hast alles erfunden“, unterstellt er ihm, doch Ben hört ihn nicht richtig: „Jacob, bitte. Ich kann ihn nicht verstehen wenn du sprichst während er zu mir redet“. „Halt die Klappe!“, John kann ihm nicht mehr zusehen. „Ziehst du hier eine Show für mich ab?! Oder glaubst du wirklich, dass dort jemand sitzt?“. – „Ich weiß, dass hier jemand sitzt“, behauptet Ben. „Du weißt überhaupt nichts“. Locke schüttelt den Kopf. „Es tut mir leid, dass du so denkst. Und es tut mir leid, dass du zu beschränkt bist, um zu sehen“. John hat genug: „Du bist erbärmlich“. Er dreht ihm den Rücken zu und geht zur Tür, als er plötzlich eine sehr dunkle Stimme hört: „Hilf mir…“. John dreht sich um: „Was hast du gesagt?“ – „Gar nichts“. Plötzlich beginnt es im Haus zu spuken. Ketten werden wie von Geisterhand bewegt, ein Schaukelstuhl bewegt sich, eine Flasche zerschellt hinter John an der Wand, ein Fenster geht zu Bruch, die Öllampe wird zu Boden geworfen und ein Feuer entfacht. Die Ereignisse überschlagen sich, und Ben lehnt sich über den Sessel: „Das ist genug, du hattest deinen Spaß“. Doch plötzlich wird er von einer unsichtbaren Kraft nach hinten geworfen. Für den Bruchteil einer Sekunde sehen wir eine Person auf dem Stuhl, die in Bens Richtung blickt und einen uralten und verwahrlosten Eindruck erweckt. John rennt zur Tür und rettet sich nach draußen, wo er erstmal um Luft ringt. Einige Sekunden später tritt auch Ben langsam aus der Tür und geht erschöpft auf ihn zu. „Was war das?!“, fragt John. „Das war Jacob“.

Erst Stunden später, als es bereits wieder hell ist und John und Ben auf dem Rückweg sind, fragt Ben, was John im Haus gehört habe. „Er hat gar nichts gesagt. Das warst du“. Noch immer glaubt er Ben kein Wort und unterstellt ihm, das alles inszeniert zu haben. „Du bist ein Lügner. Und es ist Zeit, dass deine Leute die Wahrheit erfahren“. Als John bemerkt, dass sie auf diesem Weg nicht gekommen sind, verrät Ben, dass er ihm noch etwas zeigen wolle. Da Locke nicht bereit ist, ihm weiter zu folgen, verrät er ihm, dass er tatsächlich in gewissen Dingen gelogen habe. Er sei zum Beispiel nicht auf der Insel geboren worden. „Wo bist du dann hergekommen?“. – „Genau das will ich dir zeigen“, erklärt Ben.


FLASHBACK:

Inzwischen ist Ben erwachsen und trägt ebenfalls einen Arbeitsanzug, auf dem „Ben - Work Man“ steht. Er betrachtet sich zuhause im Spiegel und steckt die Puppe von Annie in seine Tasche. Draußen belädt er zusammen mit seinem Vater ihren Kleinbus und erinnert ihn daran, dass er Geburtstag habe. Roger tut es leid, dass er ihn wie immer vergessen hat, und schlägt vor, dass sie sich nach der Belieferung der Pearl-Sation zusammen ein Bier gönnen könnten. „Das würde mir gefallen“, meint Ben.

Nach getaner Arbeit halten sie auf einem Weg, von dem aus sie die Wiesen und Berge der Insel sehen können. „Gibst du mir wirklich die Schuld daran, dass sie gestorben ist?“, fragt Ben ihn ernst. „Was weiß ich…“, meint Roger emotionslos und bemerkt, dass Ben immer wieder auf seine Armbanduhr blickt. „Wenn es dir hilft: Ich werde mein bestes geben, mich nächstes Jahr an deinen Geburtstag zu erinnern“. Ben dreht sich zu ihm: „Ich denke nicht, dass das geschehen wird, Dad“. Er holt eine Gasmaske aus seiner Tasche und setzt diese auf, während sein Vater ihn nur verständnislos ansieht. Als nächstes holt er eine Dose Nervengas hervor und macht diese im Wagen scharf. Unter keuchendem Husten tritt Roger Blut aus der Nase, und sein Ringen um Hilfe ist vergeblich.

Später kommt Ben im der Kaserne an und trägt die Maske immer noch. Als er aus dem Gebüsch hervor tritt, sieht er als erstes die vier Personen, die auf einem Volleyball-Platz liegen. Auch sie haben Blut im Gesicht und liegen inzwischen regungslos am Boden. Weitere sind sitzend auf einer Bank gestorben, andere liegen am Gehweg. Ein Gärtner hält noch einen laufenden Schlauch in der Hand, der in seiner starren Hand nach oben spritzt. Auch Horace sitzt leblos auf einer Bank, und Ben schließt dessen Augen. Hinter den Häusern tauchen endlich weitere lebende Personen auf, darunter Richard, der auf seine Uhr blickt und anschließend vorsichtig seine Gasmaske abnimmt. Ben folgt seinem Beispiel und schnappt frische Luft. „Sollen wir seinen Körper holen?“, fragt Richard. „Nein, lasst ihn dort draußen“, antwortet Ben. „Okay“.


Wir sehen ein Massengrab, in dem Dutzende Skelette mit Dharma-Anzug liegen. „Hier bin ich hergekommen, John“, erklärt Ben. „Das sind meine Leute. Die Dharma-Initiative“. Er erklärt, dass sie nicht mit den Einheimischen zusammen existieren konnten, und als klar wurde, dass eine Seite „bereinigt“ werden musste, habe er getan, was getan werden musste. „Ich war einer der wenigen, die raffiniert genug waren, nicht in dieser Grube zu enden. Das bedeutet, dass ich erheblich schlauer bin als du, John“. Dieser kniete bis jetzt an der Grube, dreht sich jedoch nun alarmiert um und stellt sich vor Ben. Schon schießt dieser auf ihn und trifft Johns Brust, und die Wucht der Kugel wirft Locke nach hinten. Er kommt im Grab zum Liegen und kämpft um sein Leben. „Was hat Jacob zu dir gesagt?“. Locke hat andere Sorgen: „Warum hast du das gemacht?“. „Weil du ihn gehört hast“, erklärt Ben. „Und jetzt muss ich wissen, was er gesagt hat“. „Hilf mir!“, meint John, doch Ben versteht nicht: „John, ich frage dich nicht noch mal. Was hat er gesagt?!“, fordert er nochmals. „Er sagte… Hilf mir“, antwortet Locke ehrlich. Ben starrt ihm in die Augen. „Ich hoffe, dass er dir helfen wird, John“, meint er sarkastisch und verlässt die Grube, in der Locke schwer und langsam atmend zurückgelassen wird.



SCREENSHOTS:

Zum Vergrößern Screenshot anklicken




ZITATE:

John: You know what I think, Ben? I think there is no Jacob. I think your people are idiots if they think you take orders from someone else. You are the man behind the curtain, the Wizard of Oz, and you're a liar.

Locke: Ben’s not going anywhere with you.
Mikhail: Excuse me?
Locke: He and I are going to see Jacob.

Roger: It's your birthday. Sorry I forgot. Kinda hard to celebrate on the day you killed your mom. She was just seven months pregnant, we went for a hike, but you had to come early. Now she's gone and I'm stuck here on this island with you. Happy birthday, Ben.

Ben: I'm taking us back another way. I wanted to show you something first.
Locke: I've seen enough!

MUSIK:

Three Dog Night - Shambala


Impressum | Credits | Disclaimer