ABC-Folgen & -Diskussionen > Qualitätsbruch bei LOST?LOST-fans.de Forum - Qualitätsbruch bei LOST? |
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Zitat: | Original von Conzi
Ich schaue Lost schon lange wieder als "nur Fernsehserie" an und nicht mehr als Rätsel, was ich lösen muss. Es ist einfach gute Unterhaltung. Und somit gibt's mal ne Folge die mir besser gefällt, mal ne Folge die mir schlechter gefällt. Und wenn dann die letzte Folge gelaufen ist werde ich ja sehen, ob mir noch eine Auflösung fehlt die ich unbedingt haben wollte oder ob ich sage "jo, damit kann ich gut leben. Danke für sechs Jahre gute Unterhaltung." |
Sehe es ganz genauso. Klar ist es schön, wenn einige Sachen aufgelöst werden, aber mal ehrlich, ich erinnere mich nicht wirklich an viele Kleinigkeiten, die vor 4-5 Jahren irgendwo mal erwähnt wurden. Somit wird mir die fehlende Auflösung von "kleinen" Rätseln gar nicht auffallen. Und 2x gucke ich sowieso keine Fernsehserie. Lost hat über 6 Staffeln durchweg gute Unterhaltung geliefert und ich habe immer jeder Folge entgegen gefiebert. Einen wirklichen Qualitätsabfall kann ich nicht erkennen. Jede Staffel hatte Highlights und Annoyances. In Staffel 2 war die Handlung um den Hatch extrem cool, die Handlung um Walt extrem nervig. Staffel 1 hatte große Charaktermomente, aber auch einigen Leerlauf etc. Was Lost auszeichnet ist zum einen das Erschaffen von vielen interessanten Charakteren und zum Anderen von vielen sehr stylischen Story-Elementen. Ein Beispiel sind die Zahlen. Das aufzuklären ist eher kontraproduktiv, weil die Zahlen und ihre Story einfach cool sind. Würde man ne dumme Erklärung liefern, würden sie ihre Mystik verlieren, was Schade wäre. Ich glaube, viele machen sich das Sehvergnügen durch zuviel Detailversessenheit kaputt.
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| Also ich find nicht, dass es einen Qualitätsbruch gab. Dafür gab es in der Serie natürlich eine enorme Entwicklung, die ja unverkennbar stattgefunden hat. Die Schauspieler waren in meinen Augen ziemlich gut und haben sich höchstens verbessert und im Laufe der Zeit gab es enorm talentierte Neuzugänge. Bei der Regie ist es das selbe, da gab es auch immer wieder einzelne Gastregisseure, was mit einzelnen Autoren Hand in Hand geht. Inwiefern die Drehbücher (@David) schlechter geworden sein sollen, kann ich nicht nachvollziehen. Was ist dort jetzt anders/schlechter als früher?
Was ich auch nicht nachvollziehen kann, ist dieses teils sehr starke Nostalgiegefühl, die die Episoden von früher "besser" erscheinen lässt, als sie sind. Das ist doch aber ein natürliches Phänomen. In die Forenuntiefen bin ich auch erst mit Ende der zweiten Staffel eingestiegen. Damals hab ich die Episoden auch noch ganz anders erlebt als heute. Selbstverständlich ist das nun auch ein anderes Feeling, aber immer das gleiche würde auch nicht funktionieren. Stillstand ist rückschritt. Und da geht die Frage auch nochmal an David: Du hättest Lost lieber ohne Jacob, Zeitreisen und sonstiges erlebt. Wie hätte das funktionieren sollen? Eine Insel ist stark limitiert von den Handlungsmöglichkeiten und dass Shannon zweimal eine Asthmaattacke bekommt, ist denkbar ungünstig. Darum wunder ich mich, wie man das als "Serie zerstört" bezeichnen kann. Es gab doch von Anfang an bestimmte Elemente, Hinweise auf die Zukunft, die immer deutlicher geworden sind. In meinen Augen war das eine perfekte Klimax, um a)den Zuschauer an das heranstehende Ende heranzuführen und b) die Geschichte glaubwürdig erscheinen zu lassen.
Den Leuchtturm in Folge 1x07 zeigen? Was? Zauberspiegel? Son Blödsinn, schau ich nicht. Indem man das aber Schritt für Schritt macht und den Pegel immer höher setzt, funktioniert es doch blendend. It´s a place where miracles happen. Und das spricht imho eher für eine Qualitätssteigerung als einen Bruch. Der einzige Bruch war für mich nur die Erzählstruktur. Man war ja nun ganze 70 Folgen an die Flashbacks gebunden und hatte dann die Freiheit, endlich weitermachen zu können. Dann gab es ~10 Flash Forwards, Zeitreisen und so weiter und jetzt nochmal ~ein Dutzend Flash Sideways. Das ist natürlich absolut unverhältnismässig, geht aber nunmal mit der Struktur einher und liess sich nicht verhindern. Wird das deswegen öfters als Qualitätsbruch bezeichnet? 3 Staffeln decken 90 Tage ab, dann deckt eine Staffel gleich 3 Jahre ab. War das zuviel? Anders kann ichs mir kaum vorstellen.
Genauso mit dem "Fantasyanteil". Mit dem Dampfhammer kam das nun wirklich nicht. Irgendwie wird so getan, als ob Season 6 plötzlich so anders wäre. Weil Faraday tot ist? Ich versteh es nicht. Es ist doch eine stetige Kontinuität. Man setzt immer da an, wo es aufgehört hat.
Und ich find es auch toll, dass man mehrfach Remineszensen an die vergangene Zeit einbringt. Ob das Selbstbeweihräucherung ist, wie Enathon sagt, muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. In meine Augen funktioniert das sehr gut und bringt halt auch so eine schöne Nostalgie mit sich. Jetzt hat man dafür doch auch noch etwas Zeit, warum also auch nicht? Es zeigt doch auch, dass man seine Wurzeln nicht vergessen hat und viele erinnern sich nunmal auch nicht mehr so sehr an die vorherigen Staffeln. War es damals besser? Nein. Nur anders.
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Moderator | Danke qu4d für den Post. Dem brauche ich nichts mehr hinzufügen.
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Gast | qu4d du sprichst mir aus der Seele! Du schilderst in deinem Post 1:1 meine Sichtweise. Danke.
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Gast |
Zitat: | Original von quad
Also ich find nicht, dass es einen Qualitätsbruch gab...(...)...War es damals besser? Nein. Nur anders. |
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10158 Posts: Jacob Loves Me! Boxman
| qu4d, mein Held.
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1463 Posts: Scout | Jup Quad hat recht, gut das wir das nochmal aufgearbeitet haben.
A cloned world nearly ends
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Gast | @qu4d
Ist ja gut und schoen, aber es haben sich zu viele Sachen verlaufen. Weniger ist manchmal mehr. Warum Sachen anreissen und dann wieder fallen lassen? Bei aller Liebe zu LOST, aber das macht einfach keinen Sinn. Auch wenn ich das jetzt hier so schreibe bin ich immernoch ein grosser Lost Fan der an die ganze Sache ein bisschen kritischer geht...
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Gast | Welche Sachen haben sich denn verlaufen? Könntest du ein paar Beispiele nennen?
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Gast | Volkommen richtig Qu4d!
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6115 Posts: Survival Expert Geisterjäger Moderatorin
| Für mich hat Lost auch an Qualität verloren. In manchen Punkten ließ sich das vielleicht nicht vermeiden, in anderen schon. In jedem Fall ist das alles höchst subjektiv und ich verbiete auch keinem, Lost weiterhin genial zu finden oder gar besser als früher. Meine Kritikpunkte:
- Lost lebte von dem "Die können die Insel nicht verlassen", "Gibt es die Welt da draußen noch?", "Ist die Insel wirklich ne Insel oder nicht doch was ganz verrücktes anderes?". Ich bleibe dabei, dass "We have to go back" die genialste Szene der Serie ist, aber vielleicht ist es auch die "verheerendste". Die Leute verlassen die Insel, sie kehren wieder zurück; das hat das Gefühl des völligen "Lost"-seins total zerstört, was zu Beginn mit "Guys, where are we?" mal so schön eingeleitet wurde. Es fällt vielleicht sogar schwer, sich zu erinnern, wie das damals war. Wenn man die alten Folgen guckt, erinnert ich mich wieder. Hätte es vermieden werden können? Vermutlich, wenn die Serie nach 3 oder 4 Staffel hätte beendet werden dürfen, was generell für die Qualität der Serie das Beste gewesen wäre.
- Die Antworten. Fallen meiner Meinung nach leider häufig eher bescheiden aus. Lost wirkt für mich im Nachhinein künstlich verrätselt. Notwendig? Vielleicht. Ich hatte die Hoffnung, dass Lost etwas anderes ist; vielleicht war meine Erwartungshaltung zu hoch.
- Das Herz. WTF-Momente und tolle Mysterien schön und gut, das Herz der Serie sind und waren für mich die Charaktere. Die erste Staffel blieb in dieser Hinsicht unerreicht, die zweite und dritte war auch in Ordnung. Mit Ende der Flashbacks waren die Geschichten der Charaktere im Prinzip erzählt. Was folgte, waren Wiederholung und Stagnation, nur seltene Highlights wie beispielsweise die jüngste Ben-Folge, die einzige Folge dieser Staffel, die mich begeistert hat.
Lost ist immer noch 1 000mal klüger erzählt als viele andere Serien. Aber einige Staffeln zuvor war es halt 10 000 mal besser. Für mich handelten die Charaktere zu jeder Zeit glaubwürdig und nachvollziehbar; das kannte ich von keiner anderen Serie. Dass die Charakter-Entwicklung so etwa mit Beginn der 4. Staffel auf der Strecke blieb, hätte auch durch eine auf drei oder vier Staffeln verkürzte Laufzeit verhindert werden können. Mir ist auch klar, dass es im Prinzip nicht die Schuld von Darlton ist, dass Lost länger läuft.
- In den früheren Staffeln hatte ich den Eindruck, dass die Inszenierung bis in die letzte Einstellung durchdacht war. Allein die letzten zehn bis fünfzehn Minuten der 1. Staffel haben so unglaublich viel Gänsehaut und Atmosphäre. Ebenfalls ab Staffel 4 wirkte mir alles doch ziemlich gehetzt. Ich weiß nicht, ob es mit dem Budget auch runter ging, aber Lost wirkte zu Beginn in seiner Machart meiner Meinung kinoreifer. Den jetzigen Folgen fehlen meiner Meinung nach die einzigartigen inszenatorischen Momente. Wird natürlich aber auch klar für einen Regisseur wie Jack Bender, der jede zweite Folge inszeniert, nach sechs Staffeln da noch neue Sachen auszutüfteln. Also auch wieder eine Sache der Laufzeit.
- Und dann kommt wohl einfach dazu, dass mir Staffel 4 und 6 thematisch nicht so ganz liegen. S4 kam meiner Meinung nach überhaupt nicht voran. Alles drehte sich um die Frage, ob der Frachter gut oder böse war, das drehte sich ewig im Kreis. Dann wurde die Frage beantwortet, da war die Staffel quasi auch schon wieder vorbei (okay, Autorenstreik). Jetzt in S6 kommt die Handlung meiner Meinung nach auch nicht wirklich voran. Der Pilotfilm hat mich echt neugierig gemacht, mit der Ausgangslage, dass der MiB nach hause möchte. Ich finde, dass wir im Prinzip kaum ein Stück weiter gekommen sind. Da fehlt einfach mal eine Folge, die die Handlung voran bringt. In Staffel 5 beispielsweise 5.06, die die O6 auf die Insel zurück bringt.
Das finale Urteil macht natürlich keinen Sinn, bevor das Finale denn nicht auch gelaufen ist. Es ist gut möglich, dass die Staffel noch in eine Richtung geht, die mich dann veranlasst, zu sagen: "Okay, es war genau richtig, wie sie es gemacht haben." Es ist ja zum Beispiel schon klar zu erkennen, dass es Darlton darum geht, die Charakter-Geschichte zu Ende zu erzählen und Bezüge zu den "guten alten Zeiten" herzustellen, so manchen Kreis zu schließen. Mit den Zeitreisen in S5 haben sie das ja teilweise auch schon gut hinbekommen. Und wenn Lost dann am Ende eine schöne runde Charakter-Story geworden ist, dann kann man ja eigentlich auch nicht meckern.
Das Hauptproblem ist meiner Meinung nach halt einfach, dass die Serie mindestens zwei Staffeln zu lang ist. Vielleicht ist das Hauptproblem auch die geniale erste Staffel, die es einfach unmöglich machte, das Niveau zu halten, und mich immer denken lässt "Schön und gut, aber in Folge 1.x wurde das besser gelöst."
Und die beiden größten Probleme, die ich wohl seit Staffel 4 mit der Serie habe:
1. Lost war für mich im Kern eine Charakter-Serie. In den ersten Staffeln hat sie mich permanent zum Heulen gebracht, allein "Do No Harm" war so grandios. Dass es um die Charaktere ging, zeigten ja auch die Flashbacks, eben Charakter-centrics. Nach drei Staffeln war aber halt leider alles zu den Charakteren erzählt. Es ist schön, wenn sich eine Serie weiterentwickelt, und das hat Lost ja auch immer geschafft. Aber der Sprung von einer Charakter-driven-Serie zu einer Mythologie-driven-Serie funktioniert meiner Meinung nach nicht. Man merkt halt einfach, dass "da was nicht stimmt", wenn die Charaktere zu Beginn so viel Tiefe haben und später recht oberflächlich sind (wenn auch nicht im Vergleich zu anderen Serien). Das wirkt unstimmig.
2. Bei den Antworten auf die Rätsel macht es sich Lost meiner Meinung nach halt auch zu einfach. Ich möchte jetzt aber nicht im Einzelnen diskussieren, warum ich diese und jene Antwort doof fand. Ist halt so. Fertig.
Fazit: Ich werde auch weiterhin nach jeder neuen Folge meine Meinung um 180 Grad ändern; nach einer Folge die ganze Serie in Frage stellen und nach einer anderen Serie wiederum begeistert den roten Faden und das big picture erkennen. Das kann dann eben auch nur Lost. Weiterhin freue ich mich auch jede Woche auf die neue Folge, beschäftige mich mit der Serie und bin traurig, dass es zu Ende geht, nicht zuletzt, weil mir die Serie sogar Freundschaften ermöglicht hat.
Aber ich muss eben auch feststellen, dass meine Begeisterung früher war. Während Staffel 2/3 habe ich Fanfics und Reviews geschrieben, Videos und Wallpaper erstellt, die Folgen viermal und nicht nur ein, zwei mal geguckt, die Serie gegen alle Widerstände verteidigt und auch viel faszinierter die ganzen Theorien und Detail-Diskussionen verfolgt. Und das ist dann eben auch eine simple Feststellung, die mir zeigt: Früher fand ich Lost halt besser.
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101 Posts: Lost One
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Zitat: | Original von JohnnySinclair
Für mich hat Lost... |
Danke
Dispatches from the Island... | Locke's Lost Lugagge | LOST Masterplan | The Fuselage Sie nennt das Kind "Jacob" und dann gingen ihr die Ideen aus... [Kipping (abcTV)] Das komische ist: Ich stelle iwie gar nichts in Frage...Klar hätte ich mir auch noch ein paar Antworten gewünscht,aber auch das scheint egal zu sein... [Mrs.Linus]
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Gast | @ Johnny Sinclair:
Qualität hin oder her: Es ist klar, dass eine Geschichte am Ende aufgelöst werden muss. Es ist klar, dass wenn man zig Theorien zum Ende gelesen hat, nicht mehr überrascht ist, wenn manche tatsächlich am Ende zutreffen. Unsinnig ist das "Forschen" und Austauschen von Theorien, wenn man eben gerade im gegenteiligen Augenblick dazu auffordert, die Geschichte sollte doch überraschend sein. Forschungen und Überraschungen sind meist nicht, manchmal schon, in einem Atemzug vorhanden, aber noch seltener in einem derartigen Schreibprozess. Und wenn vehement gefordert wird, dass logisch aufgelöst wird (was ich befürworte), dann muss das zwangsweise im gewissen Rahmen vorhersehbar(er) werden!
- Editiert von max manny am 04.04.2010, 02:08 -
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Gast | @JohnnySinclair
Sehr schön geschrieben. Man merkt förmlich wie du mit der Serie "mitgelitten" hast. Auch wenn ich dir nicht in allen Punkten rechtgeben kann, so ist es eben deine persönliche Meinung.
Ich hoffe es kommt nicht wieder so ein "Fanboy" der glaubt mit einem Satz alles negieren zu können.
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10158 Posts: Jacob Loves Me! Boxman
| du hast doch keine ahnung johnnysinclair
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1463 Posts: Scout | hahaha
A cloned world nearly ends
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Gast | @JohnnySinclair
Ich sehe das genau so, konnte es aber in meinem letzten Thread nicht so gut formulieren. Ich kann nicht verstehen warum Leute vor solch offensichtlichen und "richtigen" Dingen die Augen verschliessen koennen.
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6115 Posts: Survival Expert Geisterjäger Moderatorin
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Zitat: | Original von max manny
@ Johnny Sinclair:
Qualität hin oder her: Es ist klar, dass eine Geschichte am Ende aufgelöst werden muss. Es ist klar, dass wenn man zig Theorien zum Ende gelesen hat, nicht mehr überrascht ist, wenn manche tatsächlich am Ende zutreffen. Unsinnig ist das "Forschen" und Austauschen von Theorien, wenn man eben gerade im gegenteiligen Augenblick dazu auffordert, die Geschichte sollte doch überraschend sein. Forschungen und Überraschungen sind meist nicht, manchmal schon, in einem Atemzug vorhanden, aber noch seltener in einem derartigen Schreibprozess. Und wenn vehement gefordert wird, dass logisch aufgelöst wird (was ich befürworte), dann muss das zwangsweise im gewissen Rahmen vorhersehbar(er) werden! |
Ich habe im Prinzip nichts gegen vorhersehbare Antworten. Wenn man rege in so einem Fan-Forum mitliest/-schreibt, darf man sich dann natürlich nicht wundern, wenn man einige Antworten schon lange vorher kennt. Was mich hingegen stört, sind die Antworten, die - meiner Meinung nach - noch nicht da waren, als die entsprechenden Fragen aufgeworfen wurden; die einfach austauschbar wirken und nicht wie die klare Folge aller Ereignisse. Eine befriedigende Antwort sollte für mich entweder originell sein oder mir ein "Wieso bin ich nicht von selbst drauf gekommen?"-Erlebnis verschaffen. Wenn eine Monsterwelle die Statue köpft, find ich das weder originell, noch "folgerichtig". Auf mich wirkt das kurz vorher ausgedacht und austauschbar, es ist nicht so, dass ich mir sage "klar, es gab doch Andeutungen, dass es so war".
Um jetzt ein bisschen zu relativieren: In 99 von 100 Serien/Filmen ist es vermutlich ähnlich. Dass man sich erstmal viele coole Sachen ausdenkt und dann erst hinterher überlegt, wie man es auflöst. Zu Beginn von Lost hatte ich aber eben die (übertriebene?) Hoffnung, dass Lost diese eine Ausnahme-Serie ist, die bis ins letzte Detail perfekt durchdacht ist, bzw. erfolgreich vorgaukeln kann, bis ins letzte Detail durchdacht zu sein. Eben weil die Serie in allen anderen Belangen so grandios war (/ist), habe ich ihr das zugetraut. Einige Antworten zeigen mir nun aber eben, dass es nicht so ist, bzw. die Tatsache, dass einige Antworten nicht gegeben werden, hängt meiner Meinung nach auch damit zusammen, dass es nicht cooler ist, wenn einiges offen bleibt, sondern sich Darlton einfach bewusst sind, dass sie keine schlüssige Erklärung haben, die sie den Fans anbieten können.
Es gibt aber auch gute Beispiele, wo man merkt, dass einige Sachen schon sehr früh gut durchdacht waren. Ob man Charlies "Or which time?" in S2, als er mit Sayid Radio hört, als Hint auf die Zeitreisen deuten kann, weiß ich nicht. Aber wie sich Smokeys Verhalten gegenüber Eko im Nachhinein perfekt erklären lässt, ist schon toll. Da bekomme ich dann wirklich das Gefühl, dass JacobvsMiB, Good vs. Evil, schon sehr sehr früh klar war, siehe auch Lockes "One side is light, one side is dark" oder der schwarze und der weiße Steine bei Adam und Eva. Oder Claires Traum in 1.10, als Locke mit schwarzem! Auge am Tisch sitzt. Wenn da schon klar war, dass Locke evil wird und das schon ein Hint war, dann ist das schlicht genial.
@lokipoki
Als "offensichtlich und richtig" würde ich eigentlich nur bezeichnen, dass Lost in den ersten drei Staffeln mehr Charakter-Drama war und in Staffel 4 und 5 mehr Mystery/Fantasy. Dass es diesen Wandel gegeben hat, kann man meiner Meinung nach nicht leugnen. Und auch dass Lost mit einer kompakteren Laufzeit und geringerer Folgenanzahl besser gewesen wäre, ist meiner Meinung nach nicht zu leugnen. Für mich war das Verlassen der Insel und die Wiederkehr wie bereits beschrieben vielleicht der große Knackpunkt. Hätte man das rausgestrichen, würde die Sache vielleicht anders aussehen.
Der Rest bleibt Sache der Meinung jedes einzelnen. Ich tue mich zwar schwer, manches zu verstehen (wo ich mir sage, es ist doch offensichtlich, dass das schlecht ist), aber ich versuchs dann doch irgendwo zu akzeptieren, weil es anderen bei meinen Beiträgen vielleicht genau so geht.
Auf jeden Fall wäre ich lieber auch einer derjenigen, die bei Lost keinen Qualitätseinbruch feststellen, das ist klar.
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1463 Posts: Scout | Lost verpackt die Fragen eben genial, und wenn man diese geniale Verpackung öffnet ist ein kleiner kalter Cheesburger drunter! Ich weiss nicht ob es etwas mit der Qualität zu tun hat, aber was wirklich festzuhalten ist das Lost die mit Abstand besten Fragen aufgeworfen hat, und ich verstehe das Antworten wie die auf den Fuss schon fast schokierend unkreativ sind.
Ich will mich vor dem Ende von Staffel 6 jetzt nicht Meinungsmässig festsetzen, aber ich hoffe die Autoren spüren das eine Antwrot das gleiche potenzial haben kann wie eine Frage und das sie gerade bei den baldigen Antwroten noch aus den vollen schöpfen werden.
A cloned world nearly ends
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6115 Posts: Survival Expert Geisterjäger Moderatorin
| Geiler Vergleich!
Als damals Desmond im Hatch saß, meinte ne Freundin zu mir, dass das völliger Unsinn sei und dass es darauf eh nie ne gescheite Antwort gäbe. Ich meinte nur, dass die Idee an sich einfach zu genial sei und das erstmal alles ist, was zähle. Genau so 2.09 mit Smokey oder die Vier-Zehen-Statue in 2.23/24.
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Gast |
Zitat: | Original von JohnnySinclair
Geiler Vergleich!
Als damals Desmond im Hatch saß, meinte ne Freundin zu mir, dass das völliger Unsinn sei und dass es darauf eh nie ne gescheite Antwort gäbe. Ich meinte nur, dass die Idee an sich einfach zu genial sei und das erstmal alles ist, was zähle. Genau so 2.09 mit Smokey oder die Vier-Zehen-Statue in 2.23/24. |
Das kenn ich. Ich bin auch gerade dabei einem kumpel von mir LOST etwas näher zu bringen. Er ist jetzt bei Anfang Staffel 3 und wir haben uns das S2 Finale zusammen angesehen. Er hat sich eben auch beschwert das es unlogisch wäre warum jemand dasitzt und einfach nur ein paar Tasten drückt. Man könne ja schließlich ein Programm schreiben dass das übernimmt. Ich konnte ihm darauf auch keine befriedigende Antwort geben aber ich bin mir sicher das da noch was dazu kommt.
Ansonsten kann ich johnny nur recht geben.
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Gast |
Zitat: | Original von lokipoki
@JohnnySinclair
Ich sehe das genau so, konnte es aber in meinem letzten Thread nicht so gut formulieren. Ich kann nicht verstehen warum Leute vor solch offensichtlichen und "richtigen" Dingen die Augen verschliessen koennen. |
Hast ja letztens schon sowas ähnliches gesagt. Was meinst du denn mit "verschliessen"?
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1472 Posts: Scout PANAZMA!1!!
| David(16:34):
was ich meine
sind so sachen wie der anfang der FS Story in 6.08
das wär denen früher nich passiert
glaub ich
qu4d(16:34):
SCHREIBS IN DEN THREAD
David(16:34):
bzw ist ihnen nich passiert
Das Sawyer mit ner verdächtigen schläft während die Polizei seelenruhig das Haus umstellt hat? Also bitte, das is doch einfach unglaubwürdig (wie ich auch in der Kritik geschrieben habe). Die Dialoge sind nich schwächer geworden, aber die Macher Arbeiten teilweise zu viel auf Effekt.
Erinnert sich jemand noch an Folgenenden von S1 und S2 wo manchmal am Ende einfach Kates Gesicht oder der Strand gezeigt wurde? Seit s4 gab es glaub ich kein Folgenende mehr, wo nich irgendein (manchmal auch sehr erzwungen wirkender) cliffhanger kam. Immer muss es mit nem Knall enden. Das sind so die Sachen, die ich meine. Wie gesagt, die haben ihre Bescheindenheit verloren.
Hey I've got a pistol that's aimed at your heart...
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