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Season 5 Soundtrack - Review
Im nunmehr bereits fünften Jahr beschert uns Michael Giacchino über Colosseum Music Entertainment seinen regelmäßig erscheinenden Soundtrack zur jeweilig vergangenen LOST-Staffel. Der Kauf ist inzwischen eigentlich schon zur bedenkenlosen Selbstverständlichkeit geworden - wir möchten aber dennoch einen genaueren Blick auf die neue CD werfen.
Wie üblich ist das Cover mit dem Promotion-Foto der aktuellen Staffel bedruckt, welches dieses Mal die zwei Gruppen (Insel & Festland) separiert, die erst im Verlauf der Staffel wieder teilweise zusammen kamen. Das 12-seitige Booklet beinhaltet wieder diverse Fotos aus der fünften Staffel, die die Grundthemen der 17 Folgen bereits andeuten. Die Fotos variieren gut in ihren Motiven und bilden eine schöne optische Untermalung zu den Klängen des Soundtracks. Auf eine Danksagung wurde dieses Mal verzichtet, sodass neben der üblichen Auflistung der Folgennamen und der Zuordnung der Musikstücke, nur noch die Akteure des Orchesters aufgelistet sind. Die CD selber ist mit dem typischen Dharma-Logo bedruckt, nur dass im Innenkreis das U-Boot abgebildet ist, welches in der Staffel eine mehr oder weniger bedeutende Rolle spielte. Der Soundtrack umfasst 23 Titel, die auf fast alle Folgen verteilt sind. Lediglich Musikstücke aus vier Folgen wurden nicht für diese CD berücksichtigt.
Mit der Ouvertüre „Making up for a Lost Time“, die in 5.01 nochmal die Sicht Bens von seinen vergangenen Ereignissen erzählt, ist eine Mischung aus Neuem und dem bereits bekannten Locke- und Ben-Theme. Auf einer schon sentimentalen Schiene wird die bekannte Melodie in einer Form der Ode rübergebracht,
Die beiden darauffolgenden Lieder sind aus 5.02 und 5.06 und bilden bereits den gegenwärtigen Abschluss der Festland-Storyline. Demnach bieten sie keine gewohnten Themen oder Melodien, sondern sind eher auf ein schnelleres Tempo fixiert, die somit auch die Erzählung stark beschleunigt haben. Eine Untermalung aus actionreicher und dramatischer Musik, die außerhalb der Serie leider nicht zu sehr fesselt. Dennoch bieten sie auch ein wenig ruhige Stellen an, die aber leider nach wenigen Sekunden wieder in ein voll eingesetztes Orchester übergehen.
Daraufhin folgt ein großer und wichtiger Block rund um die Folge 5.07 The Life And Death Of Jeremy Bentham, die mit „Science of Faith“ wieder wunderbar das Locke-Thema aufgreift und mit Streichern perfekt und nostalgisch untermalt. Die weiteren drei Titel deuten auf einer piano-angelegten, mysteriös wirkenden Musik immer wieder in Abschnitten sein Thema an, welches sich dann am Ende von „Through the Window“ in einem Crescendo zu einem fulminanten Endspurt auftürmt. Merkwürdig jedoch ist die Tatsache, dass diese drei Stücke zumindest auf der DVD-Fassung nicht zu finden sind, obwohl das Booklet diese Tracks in 5.07 einordnet.
Bevor der große Block rund um das Staffelfinale beginnt, erleben wir mit dem Track „Alex in Chains“ aus der Folge 5.12 nochmal eine Rekapitulation aus Bens Leben mit seiner Stieftochter Alex. Passend dazu ertönt das bekannte Thema um Ben, welches uns vor allem nochmal die Tragik seines Handelns aus 4.09 ins Gedächtnis ruft. Kurz, packend, atemberaubend.
Mit dem siebzehnten Track „The Tangled Web“ hören wir zum ersten Mal Jacobs Thema, der durch das hohe Notenspiel der Violinen automatisch einen mystischen Touch verliehen bekommt. Eine markante Melodie, die passend den neu eingeführten Charakter Jacobs unterstreicht und uns auch bei seinen zahlreichen Auftritten in der Doppelfolge jedes Mal begleitet. Die alte Welt, aus der er zu kommen scheint, spiegelt sich in jeder Note wider.
Mit „The Incident“ aus derselben Folge werden wir musikalisch in die letzten Minuten des dramatischen Finales eingeführt. Und genauso beginnt es mit dem Einsatz des vollen Orchesters, das eindrucksvoll die Wucht und das Chaos bei der
Abschließend erhalten wir mir „Jacob’s Stabber“ nochmal einen Einblick in die gegenwärtige Zeitebene, als der Mann in Schwarz und Ben mit Jacob konfrontiert werden. Beginnen tut alles wieder mit den mystisch angehauchten Tönen, die somit geschickt, die vergangene Welt mit der gegenwärtigen verknüpfen. Als Ben seinen Grund seiner Abneigung gegenüber Jacob erläutert, setzt eine unbeschreiblich intensive Aufnahme an. Ein Wechselspiel zwischen Piano und Streicher, die glaubhaft das Wechselbad der Gefühle und die Verwirrung im Wesen Bens demonstrieren. Dies gipfelt dann mit der nüchternen Antwort Jacobs und dessen Ermordung wieder in das bekannte Jacob-Thema zurück, der letztendlich niedergestochen wird und mit dem variierenden Spiel der Violinen einen innerlich zerwühlten Ben zurücklässt.
Nach rund 78 Minuten ist die CD zuende und zurück bleibt neben einigen wirklichen schönen und denkwürdigen Tracks ein fader Beigeschmack. Zwar werden uns zwei bedeutende, neue Themen präsentiert, die sich eindrucksvoll ins Gedächtnis spielen und immer wieder verstreut in den Folgen auftauchen, aber genau dies ist auch das Problem. Es wird deutlich, dass in dieser Staffel manche Themen, ob neue oder alte, immer wieder aufgegriffen werden. Tut es der Serie an sich gut, wirkt es für das bloße Zuhören doch teilweise ernüchternd und ideenlos. Die CD hat einzelne Tracks, die einem im Ohr bleiben, doch leider weist sie nicht die Konstanz einer Staffel 4 auf, die durchweg überzeugen konnte. Ob sich ein Kauf lohnt, muss jeder Fan für sich selbst abwägen, denn im Endeffekt bietet sie zwar nicht viel Neues, aber die Qualität ist dennoch für eine TV-Serie überdurchschnittlich hoch.